Epilepsie bei Katzen: Tipps & Hinweise für Katzenhalter 

 

Eine gute und dauerhafte Kommunikation zwischen Tierarzt und Katzenhalter sichert die lebenswichtige Einhaltung des Therapieplans. Schlecht informierte Tierbesitzer ändern eher eigenmächtig die Dosierung, nehmen nur unregelmäßig Medikamentationen vor, wechseln den Tierarzt oder setzen schlimmstenfalls die Medikamente ab. Dem liegen oft realitätsferne Erwartungen an die Behandlung, sowie die Angst vor Nebenwirkungen oder Organschäden zugrunde. 

  • Informieren Sie sich über die Erkrankung Ihres Haustieres und erweitern stets Ihr Wissen. Somit können Sie nicht nur sich und Ihrer Katze, sondern vielleicht auch anderen Katzenhaltern in ähnlichen Situationen helfen.

  • Das Zusammenleben mit Ihrer Katze ist eine lange Partnerschaft. Ihr Partner ist darauf angewiesen, dass Sie sich um alle notwendigen Schritte bzgl. seiner Anfälle kümmern. Sie haben eine lebenslange Verantwortung für Ihre Katze.

  • Seien Sie sich über die umsetzbaren Ziele der antiepileptischen Behandlung im Klaren und stellen keine unrealistischen Erwartungen an sich oder Ihre Fellnase. Stress ist einer der Hauptauslöser für einen epileptischen Anfall und Ihre Katze spürt vermutlich Ihre Anspannung.

  • Es ist wichtig Ihrer Katze die verschriebenen Medikamente immer regelmäßig und zur gleichen Zeit zu verabreichen, das gilt insbesondere für Stoffe mit kurzer Halbwertzeit. Alles andere kann zum Status epilepticus führen. Das Leben Ihrer Katze hängt davon ab – Epilepsie macht keine Pause.

  • Führen Sie keinesfalls eigenmächtige Änderungen der Dosierung durch und besprechen Sie solche Vorhaben immer vorher mit dem Tierarzt. Eine falsche Dosis kann ebenfalls einen Status epilepticus hervorrufen und zum qualvollen Tod Ihrer Katze führen.

  • Sie sollten sich über alle möglichen negativen Nebenwirkungen von Antiepileptika informieren.

  • Seien Sie sich bewusst, dass das Einsetzen der Wirkung von antiepileptischen Medikamenten erst nach einiger Zeit erfolgt, das hilft Überdosierungen, zu vermeiden.
  • Führen Sie ein genaues Tagebuch über die Anfälle Ihrer Katze. Erstellen Sie optimalerweise auch ein Video, das Ihre Katze kurz vor, bis einige Minuten nach dem Anfall zeigt.

  • Nehmen Sie regelmäßig die besprochenen Termine wahr. Fortlaufende Untersuchungen zur Überwachung der Dosierung, der Blut- & Urinwerte, Serumbiochemie und gegebenenfalls Leberfunktionstests etc. sind von großer Wichtigkeit. Die kontinuierlichen Anpassungen & Kontrollen sorgen im Laufe der Zeit für eine optimale Kontrolle der Anfälle. Gleichzeitig werden dadurch auch mögliche Nebenwirkungen verringert.

  • Fragen Sie Ihren Tierarzt, wie Sie bei einem Notfall wie dem Status epilepticus oder Clusteranfällen vorgehen sollen. Sie können zwar deren Behandlung nicht adäquat durchführen, aber evtl. mit einem Notfallmedikament (Diazepam) die Katze bis zum Tierarzt bzw. zur Klinik stabilisieren. In diesem Zusammenhang sollte außerdem eine aktualisierte Liste mit Tierärzten inkl. deren Notdiensten, eine Tragetasche mit Polsterung, und evtl. falls Sie zu aufgeregt sind, eine Taxirufnummer inkl. Geld griffbereit liegen. Am besten Sie machen sich eine kleine Notfalltasche zurecht.

  • Informieren Sie sich rechtzeitig über mögliche Kosten für die Pflege Ihrer epileptischen Katze und legen entsprechende Reserven zurück.

  • Entferne Sie oder sichern alle Gegenstände ab, an denen sich Ihre Katze verletzen kann.

  • Verhindern Sie den Zugang zu höheren Ebenen oder polstern die Umgebung ab. Das verhindert eine schwere Verletzung, wenn Ihre Katze plötzlich krampft und stürzt.

  • Besucherkatzen aus der Nachbarschaft, die vor den Fensterscheiben hocken, sind in der Lage bei vorbelasteten Katzen epileptische Anfälle auszulösen. Diese durch Stress hervorgerufenen Krampfanfälle haben bei unserer Katze Philippine mehrfach die stärksten Schübe ausgelöst. Denken Sie daran bei der Einrichtung von Aussichtspunkten und Schlafplätzen.