Katzenverhalten: Fragebogen zu Verhaltensproblemen

Tierarzt & Verhaltenstherapeut

Fragebogen zur Erfassung von Verhaltensproblemen bei Katzen (Beispiel)

  • Datum

  • Halter

  • Nachname, Vorname

  • Anschrift

  • Telefon, Mobil, E-Mail

  • Sind Sie zum ersten Mal Katzenhalter? Wenn nicht, haben Sie Erfahrung mit dieser Rasse? Haben Sie bereits andere Haustiere gehalten? Beherbergen Sie aktuell welche? Wenn ja, listen Sie die diese auf – Typ, Rasse, Name, Alter, kastriert?

  • Beziehung zur Katze (z. B. distanziert, verspielt, aggressiv).

     

     

  • Geben Sie die Namen, das Alter und den Beruf der anderen Familienmitglieder an, die Kontakt zu der Katze haben.

     

  • Patient

  • Name, Rasse, Geschlecht, (un) kastriert

     

  • Geburtsdatum, Alter & Datum bei Erhalt, Herkunft 

     

  • Grund (Gründe) für die Anschaffung

  • Wurde die Katze jemals zur Zucht eingesetzt? Wenn ja, in welchem Alter? 

  • Wie würden Sie die Persönlichkeit beschreiben? 

    aggressiv (Knurren, Zischen, Kratzen, Spucken), zerstörerisch, hyperaktiv/unruhig, ungehorsam, nervös, erregt, lärmend (Lautgebung), depressiv, Aufmerksamkeit-suchend, verspielt

     

  • Krankengeschichte

  • Geben Sie eine kurze Anamnese, besonders bei wiederkehrenden Problemen (z. B. Raufereien) und Ihr Vorgehen an. 

  • Bekommt sie aktuell Medikamente dagegen? Wenn ja, geben Sie Name und Dosierung an (inkl. Kräuter & Homöopathika)

  • Vorgeschichte

    Diese Informationen offenbaren evtl. eine genetische Veranlagung. Mischlingskatzen können zwanghafte und sich wiederholende Verhaltensweisen zeigen. Der vererbbare Faktor, unterstützt die Wahrscheinlichkeit, dass diese Verhaltensmuster bei Verwandten ebenfalls auftritt.

  • Geben Sie Einzelheiten über das frühe Leben an – inkl. Wurfgröße, Entwöhnungsalter, Alter bei der Geburt, ob sie draußen oder drinnen aufgezogen wurde, ob sie Waise oder Streuner ist, ob sie von Hand aufgezogen wurde, sind weitere Familienmitglieder betroffen? 

  • Wie viel Interaktion hatte das Kätzchen im ersten Lebensjahr mit Menschen (Häufigkeit, Anzahl der Menschen)?

  • Welche Methode des Toilettentrainings wurde angewendet? Wie haben Sie auf Fehler bei der Benutzung reagiert? 

  • Hat Ihr Kätzchen an Treffen oder Kursen mit Artgenossen teilgenommen? 

  • Ernährung & Fütterung

  • Welche Arten von Futter & Marken geben Sie ihr? Wie viel isst er/sie am Tag und wiegt sie? 

  • Wann, wo und von wem wird sie gefüttert? 

  • Wie viele Futter- & Wassernäpfe hat sie? Wo werden diese platziert? 

  • Ist ihr Appetit gut oder schlecht? Frisst sie schnell oder langsam? 

  • Welches sind ihre Lieblingsspeisen? 

  • Wie viel Wasser trinkt sie täglich? Wie viel Milch trinkt sie am Tag? 

  • Bekommt sie Nahrungsergänzungsmittel oder Leckerlis mit der Nahrung? Wenn ja, was und warum? 

  • Aktivitäten

    Diese Informationen können helfen Konflikt-, Stress- oder Frustrationen zu erkennen. Gibt es angemessene soziale, körperliche und geistige Beschäftigung?

  • Schlafen, Erwachen und Ausruhen

  • Wo schläft Ihre Katze nachts? Ist sie nachts sehr aktiv?

  • Wo schläft sie tagsüber? Wann steht sie morgens auf?

  • Neigt Ihre Katze dazu, erhöhte Plätze zum Ausruhen aufzusuchen? 

  • Wo hält sich die Katze im Allgemeinen tagsüber auf? 

  • Toilette

  • Stellen Sie Ihrer Katze eine Toilette bzw. Toiletten zur Verfügung – wenn ja, wie viele sind es? Wo befindet/befinden sich diese? Werden sie regelmäßig frequentiert?

  • Wie oft wird/werden diese gesäubert? 

  • Hat sich Ihre Katze schon außerhalb der Toilette in der Wohnung erleichtert? Wenn ja, füllen Sie den entsprechenden Abschnitt aus.

     

  • Draußen

  • Hat Ihre Katze Zugang zu einem Garten oder Hof? Erfolgt dieser durch eine Katzenklappe und handelt es sich um kontrollierten Zutritt? 

  • Wie oft sehen Sie andere Katzen in Ihrem Garten? 

  • Wie viel Zeit verbringt Ihre Katze jeden Tag im Freien (Sommer & Winter)?

  • Umherstreifen

  • Welches Gebiet steht ihr zum Durchstreifen zur Verfügung? Wie weit wandert er/sie im Durchschnitt? 

     

  • Bleibt sie mehrere Tage am Stück von zu Hause weg?

  • Territorium

  • Verteidigt sie ihr Territorium gegen andere Katzen? Wenn ja, beschreiben Sie ihre Reaktion.

     

     

  • Jagdverhalten

  • Fängt sie Beute und bringt sie ins Haus? Welche Art von Beute? 

     

  • Katze allein zu Hause

  • Wie lange ist sie an bestimmten Tagen ohne menschlichen Kontakt? Welche Vorkehrungen werden getroffen, falls Sie für eine Weile von zu Hause weg sind z. B. im Urlaub?

     

  • Spiel

  • Ist Ihre Katze verspielt? Spielen Sie täglich mit ihr, wenn ja wie viel?

  • Wer initiiert das Spiel?

  • Mit welchen Arten von Spielzeug sie? 

  • Kommt Ihre Katze, wenn sie gerufen wird oder beherrscht Tricks? 

  • Kratzen

  • Haben Sie einen Kratzbaum? Wenn ja, beschreiben Sie diesen. 

  • Wie viele stehen im Haus zur Verfügung? Wo sind diese platziert? 

  • Benutzt Ihre Katze den Kratzbaum? 

  • Familiäre Routine

  • Können Sie sich an einen Vorfall oder an etwas anderes erinnern, das die Katze verärgert haben könnte, bevor das Problem zum ersten Mal auftrat? (z. B. Umzug, Mitbewohner, Geräusche, Arbeitszeiten, weiteres Haustier, Baby, Ernährung). Gab es in letzter Zeit Änderungen in Ihrem persönlichen Tagesablauf und/oder den Wohnverhältnissen? 

  • Häusliche Umgebung

  • Welche Art von Wohnraum haben Sie (z. B. Wohnung – Erdgeschoss/Obergeschoss, Haus)? Zu welchen Bereichen hat Ihre Katze Zugang? 

  • Wie würden Sie Ihr Zuhause beschreiben? [ ] ruhig [ ] aktiv [ ] chaotisch

  • Zeichnen Sie auf einem separaten Blatt Papier einen Grundriss Ihrer Wohnung/Ihres Hauses. Dort kennzeichnen sie die wichtigen Bereiche Ihrer Katze (z. B. Fütterung, Toilette, Ruhebereich, Kratzbaum). Tragen Sie auch alle Fenster & Türen ein, durch die ein Blick nach draußen denkbar ist.

  • Geht Ihre Katze gerne auf Erkundungstouren? 

  • Verbringt sie und/oder ihre Artgenossen einen Großteil der Zeit nur an bestimmten Orten? Wenn ja, wo halten sie sich auf? 

  • Interaktion

    Diese Informationen können helfen Konfliktquellen zu identifizieren. Tritt das Verhalten in Verbindung mit einer bestimmten Person oder bestimmten Tier auf? Durch Aussagen bzgl. der Reaktionen auf soziale und umweltbezogene Situationen ist evtl. feststellbar, ob die Katze eher reaktiv & ängstlich oder selbstbewusst & ruhig ist – dies ist nützlich um weitere Probleme zu identifizieren. Wie verhält sich die Katze im Wartebereich?

  • Wie verhält sich Ihre Katze, wenn Besucher ins Haus kommen? (z. B. versteckt sich, verhält sich aufgeschlossen, interagiert sie)? Ist das Verhalten gegenüber bekannten und unbekannten Personen unterschiedlich? Beschreiben Sie die Reaktion auf die folgenden Punkte (drinnen & draußen): Bekannte Männer, Frauen, Kinder – unbekannte Männer, Frauen, Kinder –vertraute Hunde, unbekannte Hunde – bekannte Katzen, unbekannte Katzen.

     

  • Machen Sie die Angaben zu den regelmäßigen Besuchern – Name, Zweck, Zeit, Tage, Reaktion der Katze. Wie ist die Reaktion Ihrer Katze auf andere (häufig, gelegentliche, seltene) Besucher?

     

     

  • Hat sie jemals jemanden gebissen? Wenn ja und dies nicht das hauptsächliche Verhaltensproblem ist, machen Sie kurze Angaben zu den Umständen. Wenn ja und dies die Hauptbeschwerde ist, füllen Sie den entsprechenden Abschnitt aus.

     

  • andere Verhaltensweisen

  • Wann miaut, faucht und schnurrt Ihre Katze? 

  • Ist Ihre Katze aggressiv, wenn ihr etwas verweigert wird? 

  • Zeigte Ihre Katze jemals unangemessenes sexuelles Verhalten – wenn ja, an wen oder was?

  • Wie verträgt und akzeptiert sie Handhabung & Pflege?

  • Leckt oder kaut sie vermehrt an sich selbst – wenn ja, wo?

  • Wie korrigieren Sie Ihre Katze, wenn sie unerwünschtes Verhalten zeigt? 

  • aktuelles Problem (beachten Sie auch die folgenden spezifischen Abschnitte)

  • Was ist das aktuelle Problem, das Sie mit Ihrer Katze haben? Zeigt sie weitere Symptome wie Gewichtsverlust oder vermehrtes Trinken?

  • Wann hat es begonnen? Wie lange ist das Verhalten präsent? Wie alt war die Katze, als sie damit anfing? 

  • Fiel der Beginn des Problems mit einem Ereignis oder einer Aktion zusammen, die Sie identifizieren können? 

  • Wo tritt das Problem auf? Mit wem? Wie oft? Wie lange dauert es an? Zwanghaftes Verhalten nimmt im Laufe der Zeit oft an Intensität zu. Eine exakte Aufzeichnung von Anzahl und Dauer zu Beginn der Therapie ermöglicht es, die Veränderung als Reaktion auf Behandlungsmaßnahmen zu beurteilen. 

  • Gibt es Hinweise darauf, dass das Verhalten auch auftritt, wenn das Tier allein ist? Videoaufzeichnungen sind vorteilhaft und fügen der Diagnose andere mögliche komorbiden Diagnosen (z. B. Trennungsangst) hinzu.

  • Was wurde versucht, um das Problem zu korrigieren oder zu ändern? Wurde das Problem geringer, hat sich verschlechtert oder ist gleichgeblieben? Vermuten Sie eine Ursache? 

  • Beschreiben Sie die drei jüngsten Vorfälle. 

  • Unterpunkt Hausverschmutzung

  • Ausscheidungsverhalten

  • Benutzt sie eine Katzentoilette – wenn ja, wie oft? Benutzt sie es für Urin, Kot oder beides? Vergräbt sie ihren Urin und Fäkalien – wenn ja, immer, meistens, gelegentlich, selten, nie oder weiß nicht. Wird in und um die Toilette herum viel gegraben und gekratzt?

  • Hinterlässt die Katze Kot und/oder Urin außerhalb der Katzentoilette? Wie oft kommt das vor – einmal pro Woche, Monat, Tag oder ständig? Zu welcher Tageszeit finden Sie normalerweise den Urin und/oder Kot außerhalb – morgens, abends, vor der Arbeit, über Nacht? Wie groß ist der Urinfleck? Erinnern Sie sich, wann Sie zum ersten Mal Urin und/oder Kot außerhalb gefunden haben? Wenn ja, geben Sie die Einzelheiten wie z. B. den Ort an.

     

  • In welchem Bereich außerhalb der Toilette hinterlässt sie Urin und/oder Kot? Geben Sie den Raum/die Räume/Zimmer und alle Standorte auf der Skizze an. Geben Sie auch an, ob die Verschmutzungen in der Nähe von Fenstern, Türen, Pflanzen, Möbeln usw. gefunden werden. 

  • Zeichnen Sie in den Grundriss die Lage der Box(en) und die Stellen ein, an denen außerhalb uriniert und/oder gekotet wird. Geben Sie auch Ruheplätze oder alle andere Orte an, an denen es zu Konflikten mit Artgenossen kommt. Hat sich der Standort geändert – wenn ja, wie lange ist das her und von wo nach wo?

  • Haben Sie jemals Ihre Katze In flagranti erwischt, als sie sich außerhalb der Toilette erleichtert hat – wie haben Sie reagiert, wie war die Reaktion der Katze? 

  • Welche Haltung nimmt sie ein, wenn sie außerhalb uriniert oder spritzt – stehend oder hockend? Wo befindet sich der Urin – am Boden und/oder Wänden? Sofern an den Wänden – etwa 15 bis 20 Zentimeter über dem Boden? Handelt es sich um Harnmarkieren oder Urinieren?

     

  • Toilette

  • Wie viele Toiletten gibt es? Welche Art (z. B. mit oder ohne Dach)? Welche Form und Größe? Wo stehen diese? 

  • Einstreu

  • Welche Art von Einstreu verwenden Sie? Verwenden Sie immer die gleiche Marke? Handelt es sich um Duftstreu oder werden Geruchsbekämpfungsgranulate hinzugefügt?

  • Hat sich das Einstreu geändert – wenn ja, wie lange ist das her und in welcher Art & Weise?

     

  • Reinigung

  • Wie oft wird/werden die Box(en) gereinigt? Wie oft wird es vollständig geleert und gewaschen? Womit reinigen Sie diese? Haben Sie kürzlich das verwendete Einstreu oder den Reiniger gewechselt? Wie oft stellen Sie eine neue Box zur Verfügung? 

  • Gab es eine Veränderung der Reinigungsroutine? Wird die Box weniger oder öfter gereinigt? 

     

  • weitere Details zum Problem

  • Gibt es viele fremde Katzen in unmittelbarer Nähe ihres Wohnraums? Ist Ihre Katze durch die Anwesenheit anderer Katzen erregt?

     

  • Sind Sie der erste Halter? Wenn nein, gab es ähnliche Probleme in dem vorherigen Haushalt?

  • Wie viele Ruheplätze gibt es in den Räumen? Wenn Sie mehr als eine Katze haben, gibt es weitere Katzenkörbe – wenn ja, wie viele, wo und von wem werden diese genutzt?

  • Steht sie innerhalb der Wohnung in Interaktion mit Artgenossen? Kämpft sie mit anderen Katzen oder meidet sie diese – wenn ja, mit welcher Katze kämpft sie oder meidet sie? Mit welchen Katzen hat die Katze anderweitig Kontakt?

     

  • Hat(te) diese Katze bereits Harnwegsinfektionen? Wann wurde zum letzten Mal eine Urinprobe untersucht? 

  • Was haben Sie in der Vergangenheit unternommen, um eine Verhaltensänderung herbei zu führen? 

  • Unterpunkt Aggression

  • Beschreiben Sie den letzten Vorfall und die Umgebung (versuchen Sie sehr detailliert zu sein). Wo befand sich die Katze? Wo hielten sich alle anderen Bewohner auf? Was haben diese vor dem Vorfall getan? Was hat die Katze getan? Körperhaltung der Katze (Position von Ohren, Schwanz, Gesicht, Fell)?

     

  • Wie haben Sie und auf das Verhalten und Ihre Katze auf Ihre Reaktion reagiert und beginnt sie nach kurzer Zeit wieder von vorne? Ist es leicht, das Verhalten zu unterbrechen? Gab es irgendeine Strafe? Diese Informationen können helfen unangemessene Verhalten zu identifizieren, die Gegenwart von Aufmerksamkeit-suchendem Verhalten als komorbide Erkrankung zu erkennen und Epilepsie auszuschließen.

     

  • Wenn es eine Bisswunde gab – welcher Art & Form?

  • Wie häufig tritt das Problem auf – pro Tag, Woche, Monat, Jahr? Wann tritt das Problem auf? In der Ruhephase: immer, meistens, selten, nie – wenn Familienmitglieder anwesend sind: immer, meistens, selten, nie.

     

  • Zeigt sie andere störende Verhaltensmuster (z. B. übermäßiges Kratzen, übermäßiges Miauen, Pflanzen fressen)?

  • Beziehung zwischen Halter(n) & Katze

  • Wie würden Sie Ihre Beziehung zu dieser Katze beschreiben? Wie die Beziehung der anderen Bewohner (Erwachsene & Kinder).

  • Was empfinden sie gegenwärtig beim Gedanken an das Verhalten der Katze? Was empfinden die anderen Mitbewohner (Erwachsene & Kinder). 

  • Wie würden Sie Ihre Katze am liebsten haben? Unter welchen Umständen würden Sie eine Tötung in Betracht ziehen? Was erhoffen Sie sich von einer Veränderung? 

  • Möchten Sie noch etwas über Ihre Katze und ihr Verhalten hinzufügen? Geben Sie weitere Informationen an, die Ihrer Meinung nach für den Fall relevant sind.

Datum, Name (Blockbuchstaben) und Unterschrift 

Tierarzt – Anreise & Rückkehr

Katzen sollten von klein auf an kurze Fahrten im Auto gewöhnt werden – während sie sich in einem geeigneten Transportmittel befinden. Die Dauer der Ausflüge sollte langsam erhöht werden, immer vorausgesetzt, dass die Katze sich weitestgehend ruhig verhält.

  • Die Katze sollte an ihre Transportbox in ihrer häuslichen Umgebung gewöhnt werden, damit diese nicht nur mit Fahrten zum Tierarzt in Verbindung gebracht wird – also wenn sie krank ist und/oder Schmerzen verspürt. Leckereien, Spielzeug und vertraute Decken sollten in der Box verbleiben und diese sich in der Wohnung befinden – damit sie als sicherer und vertrauter Bereich angesehen wird. Kämpfe beim Ein- und Ausladen der Katze sind zwar häufig, sollten aber vermieden werden, da die Katze im weiteren Verlauf ängstlicher und schwer zu handhaben sein wird. Am besten eignet sich eine Transportbox/-tasche mit Öffnung oben oder vorne, da dies den Ein- und Ausstieg Katze erleichtert. Wenn die Katzen untereinander nicht gut miteinander zurechtkommen, sollte jeder ein eigenes Transportmittel zur Verfügung gestellt werden.

  • Katzen sollten nicht unmittelbar vor der Abreise gefüttert werden – allerdings können ein paar Leckerlis in die Box gegeben werden, während sich die Katze darin aufhält.

  • Das Wohlergehen während des Aufenthalts in der Tierarztpraxis wird dazu beitragen, dass der Besuch nicht zu einer unangenehmen prägenden Erfahrung wird. Auch die Erfahrungen während eines Aufenthalts in einer Kleintierklinik sollten berücksichtigt werden. Bestenfalls gibt es einen separaten Wartebereich für Katzen und kurze Wartezeiten. Im Idealfall sollte es eine separate Station für die Aufnahme von Katzen in der Tierklinik geben.

  • Patienten mit Frakturen können manchmal besser untersucht werden, während sie sich noch im unteren Teil des Trägers befinden, während das Oberteil abgenommen ist. Verängstigte Katzen zeigen manchmal aggressives Verhalten und der Umgang wird gefährlich. Es ist dann besser, diese vor der Untersuchung zu betäuben, als weiter mit ihr zu »kämpfen«, da das dazu führen wird, das die Katze beim nächsten Mal noch schwieriger zu handhaben sein wird.

  • Katzen profitieren davon, dass sie ihre eigenen vertrauten Decken haben, manchmal ist es schwierig während des Klinikaufenthalts den Überblick darüber zu behalten und sicherzustellen, dass man diese zurückerhält. Sofern sie kurzfristig in einem Käfig untergebracht ist, bietet sich ihr dort bestenfalls eine Versteckmöglichkeit, dank derer sie besser mit dem Stress umgehen kann.

  • Eine Katze, die nach einem Klinikaufenthalt in die häusliche Umgebung zurückkehrt, löst evtl. bei der ansässigen Katze ängstliche oder aggressive Reaktionen aus, da der vertraute Gruppengeruch in der Tierarztpraxis durch seltsame, ungewohnte Gerüche ersetzt wurde. In einigen Fällen reicht es aus, ein weiches Tuch zu verwenden, das über die ansässige Katze gerieben und der Duft ansschließend auf die zurückkehrende Katze übertragen wird. In extremen Fällen muss möglicherweise das Protokoll zur Einführung einer neuen Katze oder Teile davon befolgt werden.

Tierarzt – Behandlung

Die allgemeine Therapie ist darauf ausgerichtet der Katze beizubringen sich in verschiedenen Umgebungen zu entspannen und ein bisher zwanghaftes oder wiederholendes Verhalten durch ruhiges Verhalten zu ersetzen.

Wichtige Hinweise vor der Behandlung

  • Sicherheit

  • Die Sicherheit aller Beteiligten muss oberste Priorität haben. Direkte körperliche Interventionen sind zu vermeiden, wenn eine Katze entsprechendes Verhalten zeigt – insbesondere wenn es aggressive Komponenten enthält, die evtl. zu umgeleiteter Aggression führen. Bei aggressivem, zwanghaftem oder sich wiederholendem Verhalten ist auch das kurzfristige Isolieren denkbar.

  • Selbstverletzendes Verhalten benötigt eine schnelle und energische Behandlung um weitere Verletzungen zu verhindern. In schweren Fällen ist eine 24-stündige stationäre Betreuung, Überwachung, Maulkorb und/oder eine Sedierung erforderlich. Solche Interventionen die nicht auf die Erkrankung abzielen sollten nur so lange angewendet werden, bis die medizinische Heilung abgeschlossen oder die Unversehrtheit gewährleistet ist.

  • Verwaltung

     

  • Sofern möglich sollten alle Quellen von Konflikt, Stress und Frustration identifiziert und beseitigt werden.

  • Techniken der Verhaltensmodifikation

     

  • Wenn es nicht möglich ist den Auslöser für zwanghaftes, sich wiederholendes Verhalten oder Übersprungshandlungen zu vermeiden oder zu entfernen, sollte die Katze desensibilisiert und gegen Auslöser konditioniert werden. Behandeln Sie gleichzeitig alle weiteren Verhaltensauffälligkeiten. Dies ist besonders wichtig für Übersprungshandlungen (Trennungsangst, unvorhersehbare Interaktionen usw.).

  • Sie sollten Abstand davon nehmen mit der Katze zu interagieren – sowohl positiv als auch durch negativ (Bestrafung). Keine der beiden Arten wird wahrscheinlich den Verlauf des zwanghaften und wiederholten Verhaltens verändern. Nur, wenn die Katze entspannt ist und erwünschtes Verhalten zeigt sollte sie belohnt werden.

  • Der gesamte Umweltstress ist zu reduzieren, indem man

  • Interaktionen vorhersehbar macht (Strukturierung der Beziehung) und einen vorhersehbaren Tagesablauf bietet. 

  • Bereitstellung angemessener geistiger und körperlicher Anregung.

  • Vermeidung einer direkten Bestrafung der Katze.

  • Statt das Aufmerksamkeit-suchende Verhalten zu bestätigen, sollte man der Katze ein Stichwort beibringen, bei dem sie ein alternatives inkompatibles Verhalten lernt, sobald sie die Absicht hat, sich auf zwanghaftes und/oder wiederholte Verhalten einzulassen. Belohnen Sie immer erwünschtes Verhalten.

  • Isolation und Aussperrung behandeln nicht das zugrunde liegende Problem, können Stress und Frustration verschlimmern und damit den Zustand verstärken.

  • Es kann nicht oft genug wiederholt werden – Bestrafungen sind insbesondere bei störenden Verhaltensmustern, Verhaltens- & Zwangsstörungen kontraindiziert.

Untersuchung bei sich wiederholendem & zwanghaften Verhalten 

Der erste wesentliche Schritt ist eine medizinische Beurteilung, damit die Ursachen für stereotypes Verhalten identifiziert und behandelt werden können. Die Mindestdatenbank erfordert eine körperliche und kompakte neurologische Untersuchung. Zur neurologischen Untersuchung gehören:

  • Beobachtung des Tieres (Bewegung, Gleichgewicht)

  • Symmetrie von Gesicht, Augenposition, Rachen, Kehlkopf, Zunge

  • Prüfung des Bedrohungs-, Lidschlag-, Pupillen- und Würgereflexes und der vestibulären Augenbewegung

  • Beurteilung der Empfindung an Nase, Unterkiefer und des Kiefertonus

  • Abtasten von Kau-, Trapez- und Oberarm-Kopf-Muskel zur Beurteilung eines Gewebeschwundes (Atrophie) und der Wirbelsäule

  • Überprüfung der Tiefensensibilität und Haltungsreaktionen

  • Prüfung des Gehörs

Die Untersuchung umfasst auch eine komplette Zählung der Blutzellen, ein blutchemisches Profil und evtl. eine Urinanalyse. Vereinzelt können weitere Tests wie ein Schilddrüsenprofil, dermatologische Untersuchungen inkl. Allergien, eine detaillierte neurologische Untersuchung sowie Bildgebung erforderlich sein.

Diagnose bei sich wiederholendem & zwanghaften Verhalten

Zwangsstörungen können sich durch eine Vielzahl spezifischer Verhaltensweisen ausdrücken. Diese reichen von visueller Fixierung bis hin zu Schwanzjagen, Koprophagie oder krankhaft gesteigertem Durst – jede hat ihre eigenen spezifischen Ursachen. Es folgt eine Reihe allgemeiner Unterschiede, aber es ist wichtig daran zu denken, dass sowohl spezifische als auch allgemeine gründlich ausgewertet werden müssen. Möglicherweise ist es notwendig, die Behandlung auf der Grundlage einer Verdachtsdiagnose zu beginnen.

 

Diagnostische Merkmale einer Zwangsstörung

  • Oft handelt es sich bei dem Verhalten um sich wiederholende, übertriebene oder anhaltende Handlungen, die das normale Leben beeinträchtigen.

  • Das Verhalten zeigt sich auch außerhalb des ursprünglichen Kontexts und ist keine rein konditionierte Reaktion.

  • In der Regel wird dieses Verhalten zunächst durch einen Konflikt hervorgerufen.

  • Die Verhaltensweise ist nicht auf einen anderen körperlichen Schaden oder krankhaften Prozess zurückzuführen.

Differenzialdiagnose bei sich wiederholendem & zwanghaften Verhalten

  • Anfälle

  • Krampfanfälle müssen von Zwangsstörungen unterschieden werden. Katzen, die zwanghafte Verhaltensweisen zeigen sind sich ihrer Umgebung bewusst – sie können, wenn auch teilw. mit Schwierigkeiten, abgelenkt werden und zeigen keine postiktale Phase. Im Gegensatz zu Krampfanfällen führen Katzen das zwanghafte Verhalten in der Regel bei Aufmerksamkeit und in Interaktion mit ihrer Umgebung aus. Darüber hinaus zeigen Anfälle nicht die für die Zwangsstörung typische Pathogenese.

  • Zentrale Nervenschäden 

  • Neurologische Störungen wie Vorderhirn- und Hirnstammläsionen können dazu führen, dass eine Katze kreisend und ziellos umherläuft. Engere Kreisbahnen mit einer Kopfneigung deutet auf eine wahrscheinliche Beteiligung des vestibulären Systems hin. In diesen Fällen ist das Kreisen mit einer Gleichgewichtsstörung verbunden. 

  • Sinnesneuropathien

  • Sinnesneuropathien können knabbern an den Pfoten bewirken. Die Schmerzempfindung in den absteigenden Extremitäten ist reduziert. Es gibt eine erbliche Variante die sich meist bei Jungtieren offenbart. Es wird angenommen, dass eine Trigeminusneuralgie für Schmerzen und Missempfindungen im Mundbereich (felines orofaziales Schmerzsyndrom) verantwortlich ist – die Folgen sind u. a. Selbstverstümmelung der Mundhöhle.

  • Dermatologie

  • Jeder Schaden der Haut inkl. Hautdrüsenerkrankungen, die zu Juckreiz oder Schmerzen führen, ist in der Lage Lecken auslösen. Hautschäden können auch den Stresslevel und damit die Wahrscheinlichkeit eine Zwangsstörung zu entwickeln erhöhen. Andererseits ist emotionaler Stress in der Lage die Entwicklung einer Hauterkrankung zu fördern. Bereits vorhandene Wunden oder Druck-bedingte Granulome können ebenfalls ein zwanghaftes Lecken auf ein bestimmtes Gebiet lenken. Zu den Hauterkrankungen die berücksichtigt werden müssen gehören:

    - parasitärer Befall

    - Furunkulose durch Staphylokokken

    - Pilzinfektion durch Fadenpilze (Dermatophyten)

    - endokrine Funktionsstörungen

    - Allergien

    Lecken oder Kratzen verschlimmert oft die Hautschäden, was zu einem endlosen Kreislauf von Jucken und Lecken führt. Selbst nach Beseitigung der auslösenden Ursachen verbleibt das Lecken oder Kratzen.

     

  • Muskuloskelettal

  • Frakturen der Schwanzspitze, arthritische Gelenke etc. können die Aufmerksamkeit auf die schmerzhafte Region lenken und so ein zwanghaftes Verhalten anregen.

  • Akutes Konfliktverhalten

  • Es ist normal, dass eine Katze akutes Konfliktverhalten zeigt, wenn sie sich in einer frustrierenden Situation oder einem Motivationskonflikt befindet. Im Gegensatz zu zwanghaftem Verhalten zeigt sich akutes Konfliktverhalten nur in Konfliktsituationen und nicht, wenn eine Katze aus anderen Gründen (z. B. Fütterung) erregt ist. Das bedeutet, im Gegensatz zu zwanghaftem Verhalten, zeigt sich akutes Konfliktverhalten nicht in Situationen, in denen es keine Konflikt-auslösenden äußeren Reize gibt.

  • Konditioniertes Verhalten oder Spiel

  • Jedes Verhalten, einschließlich Konflikt- und Spielverhalten, ist durch den Halter und evtl. andere Sozialpartner konditionierbar, indem er der Katze Aufmerksamkeit schenkt. Ein solches Verhalten wird nur im Beisein des Sozialpartners gezeigt. Es ist daher immer zu fragen, ob das Problem auch dann auftritt, wenn die Katze allein ist. Informationen über weiteres Aufmerksamkeits- und Spielverhalten des Tieres können hilfreich sein.

Behandlungsarten

Die Behandlung von Verhaltensproblemen umfasst drei Bereiche: Verhaltenstherapie (Verhaltensänderung durch Anpassung der Umgebung oder sozialen Interaktionen), Medikamente und in bestimmten Fällen eine Operation.

  • Verhaltenstherapie

    Ein umfangreiches, komplexes und wichtiges Thema – um ein Verhalten ändern zu können, muss man zuerst verstehen, warum es geschieht. Schwierige Fälle können an spezialisierte Tierärzte überwiesen werden. Die Untersuchung ist evtl. ein längerer Prozess sein und erfordert eine enge Zusammenarbeit und Verständnis zwischen Tierarzt und Halter. Letzterer muss sich ein fundiertes Wissen über das Verhalten aneignen und in Erfahrung bringen wie er dieses Wissen optimal in der Praxis anwendet. Positive Ergebnisse sind bei konsequenter Vorgehensweise relativ sicher, allerdings können bis dahin mehrere Wochen oder Monate vergehen.

    Wichtig ist, dass ausnahmslos alle Haushaltsmitglieder und Besucher die Ziele und Aufgaben eines jeden Verhaltensprogramms verinnerlicht haben, denn eine einzige inkonsequente Person ist in der Lage die mühsame Arbeit zunichtezumachen. Bestrafung ist bei Verhaltensproblemen grundsätzlich schädlich und sollte vermieden werden, unabhängig davon, wie frustrierend das Problem ist oder wie angemessen die Bestrafung unter den gegebenen Umständen erscheinen mag. Denken Sie nicht einmal daran aufzugeben bevor Sie es dreißig Tage lang, manchmal sechzig, vollständig durchgehalten haben!

     

     

  • Chirurgie

    Kommt zum Einsatz, wenn es möglich ist ein Problem durch eine Operation zu beseitigen wie z. B. bei einer überaktiven Schilddrüse, einer tumorbedingten Schmerzquelle oder einer Kastration, wenn anzunehmen ist, dass das Verhalten damit zusammenhängt. Es werden keine Standardverfahren für die Behandlung von Zwangs- und Wiederholungsstörungen empfohlen. Da Katzen eine genetische Veranlagung aufweisen können, sollten sie kastriert werden.

  • Medikamente

    Es sind keine Arzneimittel von der FDA für den Einsatz bei Hunden oder Katzen bzgl. zwanghaften und wiederholendem Verhalten zugelassen – dementsprechende (Labor) Untersuchungen sind vor der Behandlung angezeigt. Ein Medikament ist derzeit für die Behandlung von Trennungsangst zugelassen. Medikamente sind insbesondere bei zwanghaften Verhaltensstörungen notwendig, sie werden allerdings meist mit einer Verhaltenstherapie kombiniert. Angststörungen und medizinischen Probleme, die zu veränderten Verhaltenszuständen führen (Diabetes & Anfälle) gehören dazu. Sie sind ebenfalls hilfreich, wenn das Verhalten durch die Reaktion auf eine Allgemeinerkrankung hervorgerufen wird (z. B. Juckreiz durch Ohrmilben oder eine Zahnentzündung).

    Bevor ein verhaltenstherapeutisches Medikament zur Anwendung kommt, gilt es medizinische Ursachen für das Verhalten auszuschließen – ebenfalls muss sicher sein, dass die Katze organisch gesund ist. Voraussetzung ist daher neben den Verhaltens-diagnostischen Untersuchungen eine gründliche Allgemeinuntersuchung. Ergänzt werden sollte diese um eine neurologische Untersuchung und ggf. Laborergebnisse von Leber-, Nieren- und Schilddrüse. Sofern die Katze abseits der Toilette Harn absetzt, ist zusätzlich eine Urinanalyse angebracht. Für die Behandlung sollten Substanzen verwendet werden, die das Verhalten nur selektiv beeinflussen.

    Serotonerge Medikamente sind die derzeitige Hauptstütze der pharmakologischen Behandlung und umfassen SSRIs und TZAs. Die Medikamente sollten täglich und unabhängig von der Exposition gegenüber dem Auslöser verabreicht werden. Bei serotonergen Medikamenten ist es denkbar, das bis Wirkungseintritt 4–6 Wochen vergehen. Die Medikamente werden 3–6 Monate lang eingesetzt. Nachdem eine positive Wirkung festgestellt wurde, wird versucht diese allmählich abzusetzen – wenn das Verhalten während der Entwöhnung wieder in Erscheinung tritt sollte die vorherige Dosis wieder eingesetzt werden. Beispiele für häufig verwendete Medikamente und Dosen: Fluoxetin: 0,5- 1,0 mg/kg alle 24 h (oral) oder Clomipramin: 0,5-1 mg/kg alle 24 h (oral).